Supermarine Spitfire MH415
Die Supermarine Spitfire MH415 stellt eine echte Ikone der Luftfahrtgeschichte dar. Im Sommer 1943 wurde sie im Vickers-Armstrong-Werk in Castle Bromwich gefertigt. Nach der Auslieferung an die Royal Air Force (RAF) trat die Maschine im August 1943 ihren Dienst bei der 129 (Mysore) Squadron in Hornchurch an. Dort erhielt sie die Kennung DV*G. Regelmäßig flogen die Geschwaderführer H. Gonay und J. Tripe mit ihr.
Am 4. September 1943 beschädigte MH415 eine Messerschmitt Bf 109. Sqn. Ldr. Gonay war der Pilot bei diesem Einsatz. Später im Monat, am 24. September, gelang Flying Officer D.F. Ruchwaldy ein bestätigter Abschuss einer Focke-Wulf Fw-190. Dieser Abschuss erfolgte nordwestlich von Amiens, Frankreich. Im Oktober 1943 erfolgte dann die Zuweisung der Maschine zur 222 (Natal) Squadron. Sie erhielt den neuen Code ZD*E, und verschiedene Piloten flogen sie. Am 2. Januar 1944 wechselte MH415 zur Air Fighting Development Unit (AFDU) in der RAF Wittering. Im September 1944 kam sie dann zur 126 (Persian Gulf) Squadron in Bradwell Bay. Nach dem Krieg übergab man die Spitfire an mehrere Wartungseinheiten. Danach stellte man sie außer Dienst.
Nachkriegsgeschichte
In der Nachkriegszeit verkaufte man MH415 an die niederländische Regierung. Dadurch kam sie zur Königlich Niederländischen Luftwaffe (RNAF) in Niederländisch-Ostindien. Ab dem 22. Dezember 1947 diente sie unter der Seriennummer H-108, später unter H-65 bei der 322 Squadron. Nach der militärischen Karriere erfolgte 1956 ein Verkauf der Maschine an das belgische Unternehmen COGEA. Als OO-ARD wurde sie für Zielschlepp-Aufgaben registriert. Später feierte MH415 ihr Filmdebüt in dem epischen Kriegsfilm The Longest Day (1962).
Im Jahr 1966 erwarb Group Captain H. Mahaddie sie für den Filmklassiker The Battle of Britain (1968). Nach den Dreharbeiten erwarb Chefstuntpilot Wilson „Connie“ Edwards MH415. Er verschiffte sie zusammen mit 13 in Spanien gebauten „109“ auf seine Ranch in Big Spring, Texas. Die nächsten 46 Jahre verbrachte die Spitfire in einem trockenen Lager. Edwards flog sie in den frühen 1970er Jahren nur sporadisch.
Restaurierung und Vermächtnis
2014 vermittelte Platinum Fighter Sales den Verkauf von MH415 an ein Investorenkonsortium. Man transportierte das Flugzeug zu Pay’s Air Service in Scone, New South Wales, Australien. Dort führte Vintage Fighter Restorations eine umfassende fünfjährige Restaurierung durch. Um die Authentizität zu bewahren, verwendete das Team britische Originalkomponenten. Sie bauten neue Flügelholme ein. Nach Fertigstellung erfolgte die Rücksendung der MH415 nach Großbritannien. Als G-AVDJ registriert, absolvierte sie im April 2021 ihren Jungfernflug nach der Restaurierung.
Mit einer bemerkenswerten Kampfbilanz und dank der sorgfältigen Restaurierung, ist MH415 heute eines der originalgetreuesten und historisch bedeutsamsten Spitfire Mk. IX-Flugzeuge, die existieren. Im Sommer 2024 unterzeichnete Georg Raab den Kaufvertrag für MH415. Seitdem gehört sie zur Sammlung der Flying Legends GmbH.